Schwimmschule Bulliplatsch

Gelsenkirchen


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                                                                               Foto: Thomas Schmidtke

 

 

Gelsenkirchen-Buer. Türen öffnen den Blick in andere Räume. Aber in ein neues Leben? Bei Maja Müssener (26) ist genau das der Fall: Wenn sie durch die Butzenglasscheiben ihrer Wohnzimmertür schaut, hat sie den Eingang ihrer privaten Schwimmschule „Bulliplatsch“ vor Augen. Am Freitag, 1. März, öffnet diese erste Einrichtung ihrer Art an der Dillbrinkstraße in der Siedlung Buer-Bergmannsglück..

 

Eine Schwimmschule, die nur über das heimische Wohnzimmer erreichbar ist? Das Hallenbad unmittelbar hinter der TV-Schrankwand? So ungewöhnlich war diese Idee von Existenzgründerin Müssener, gelernte Fachangestellte für Bäderbetriebe, dass sich auch die Verantwortlichen in den städtischen Referaten für Bauordnung und Gesundheit erst einmal sortieren mussten.

 

Nun aber liegen alle nötigen Genehmigungen vor – Überprüfung der Wasserqualität durch das Hygiene-Institut inklusive –, und Maja Müssener ist schon ganz ungeduldig.

 

„Ich wollte mich schon länger mit einer Schwimmschule selbstständig machen und habe eigentlich nach einem Hallenbad im Hotel oder Fitnessstudio gesucht, das ich anmieten könnte. Da wurde ich über eine Anzeige im Internet auf diese Erdgeschoss-Wohnung mit privatem Schwimmbad aufmerksam. Und hier passt nun einfach alles“, schwärmt die gebürtige Dortmunderin mit Blick auf das 60 qm große und 1,40 m tiefe Becken in der Schwimmhalle mit bodentiefen Fenstern.

 

„Im kleinen, gemütlich-familiären Rahmen“ möchte die 26-Jährige Kindern ab fünf Jahren und Erwachsenen das Schwimmen beibringen; Drei- bis Fünfjährigen will sie bei Wassergewöhnungskursen Lust auf das (mit 30°C nicht allzu) kühle Nass machen. „Ich möchte die Kinder-Schwimmkursgruppen mit sieben Teilnehmern eher klein halten, damit die Mädchen und Jungen nicht zu lange auf ihren Einsatz warten müssen“, erläutert Maja Müssener.

 

Sie hält nichts davon, die Schwimmbewegungen nur vorzuführen und die Kinder dann zur Nachahmung zu ermuntern. „Man muss schon mit jedem in einer 1:1-Betreuung üben, damit der Unterricht auch wirklich etwas bringt“, meint sie.

Für Erwachsene bietet die Schwimmlehrerin geschlechtsspezifische Kurse an – auf Wunsch aber auch Einzelunterricht. „Vielen Erwachsenen ist es unangenehm, dass sie nicht schwimmen können, besonders vor Vertretern des anderen Geschlechts.“

Dass die Schwimmschüler ihre Privatssphäre stören könnten, fürchtet Maja Müssener nicht. „Für mich ist es eher ein Glücksfall von Heimarbeit. Und es ist ja nicht das Schlechteste, wenn das Wohnzimmer immer aufgeräumt sein muss.“

 

Christiane Rautenberg